Oberberg-Aktuell.de: Zwischen bissigem Humor und Erziehungslektionen

26.02.2025

22-02-2024Ruetter3

Gummersbach – Martin Rütter begeisterte mit Show „Der will nur spielen“ in der SCHWALBE arena.

Angekündigt als Dogfather, Sprachrohr der Hunde, Hundeskanzler und Hausmeister der Hundehütten betrat Martin Rütter am Samstagabend unter großem Beifall die Bühne in der Gummersbacher SCHWALBE arena. Der TV-bekannte Hundetrainer unterhielt die rund 2.300 Zuschauer mit Alltagsgeschichten, lustigen Ergüssen, aber auch nachdenklichen Eingebungen über die Beziehung zwischen Hund und Mensch. „Hunde sind gute Beobachter, erkennen genau, wer für etwas zuständig ist. Jeder Hund ist eine Persönlichkeit“, sagte Rütter. Er bezog sich dabei auf das immer wieder missverständliche und zuweilen „lustige“ Zusammenspiel, wenn es um „Sitz, bleib oder Fuß“ geht. Er riet, einfach cool zu bleiben und bei „Bleib“ den Vierbeiner dort zu belohnen, wo er verweilt, als ihn zum „Kommen“ zu motivieren und ihm dann erst ein Leckerchen zu geben.

Auch nachdenkliche Worte

Beim Thema Haustierkauf nahm der Tierexperte das Publikum mit ins Jahr 1973, genauer gesagt auf Seite 631 des Quelle-Kataloges. Damals konnte man tatsächlich anhand von Fotos Hunde bestellen. Ein junger Dalmatiner kostete zum Beispiel 298 D-Mark. „Die haben kleine Babys in Kartons gesteckt und quer durch Deutschland geschickt“, erzählte der Hundetrainer traurig. Aber er bemerkte auch, dass es sich damals um eine andere Zeit handelte. Heute sei jedoch der Welpenhandel schlimmer als früher.Es folgten nachdenkliche Worte. Er warnte vor Käufen im Internet, bei Kleinanzeigenportalen und vor Massenwelpen-Händlern. „Ungarn ist dabei die Keimzelle des Welpenhandels“, sagte er nachdenklich. Dort herrsche eine Welpenmafia mit so genannten Produktionsstätten. Eine Hündin würde in den ersten sechs Jahren zehn Würfe machen, danach überlasse man sie ihrem Schicksal. Die „Ungarn-Welpen“ würde es auch hierzulande geben. Martin Rütter prangerte die Massenproduktion von Hunde-Babys an. Er liege deshalb auch mit einem Welpen-Verkäufer im Rechtsstreit. Ihm war am Abend in Gummersbach wichtig, dass die Menschen das wüssten und darüber sprechen. Rütter war anzumerken, wie sehr ihm das Thema auf der Seele brennt.

Dann ging es augenzwinkernd im Programm weiter über das „schöne Gefühl“, wie Rütter sagte, wenn der Hund sich friedlich mit einem kleinen Schnaufer in sein Körbchen kuschelt und leise vor sich hin schnarcht. Beim schnarchenden Mann würde die Frau aber an alles andere denken als an ein „schönes Gefühl“. „Jede Frau, die Hund und Mann hat, liebt den Hund mehr“, behauptete der „Hundeprofi“.Ein bisschen auf die Schippe nahm er dann die Nicht-Hundemenschen. „Wenn sie sich in mein Auto setzen, heißt es, boah, riecht das nach Hund. Oh ja, es riecht nach Emma“, sagte ein begeisterter Rütter. „Davon würde ich sogar einen Duftbaum hinhängen“, so der erfahrene Hundetrainer weiter.

Betteln am Tisch? Für den Künstler ein Ritual, das in Ordnung geht. „Es darf die Erziehung nicht kaputt machen“, sagte er.  Man sollte das aber auch konsequent durchziehen, auch wenn Besuch da ist. In dem rund zweistündigen Programm hatte Rütter aber auch so einige Trainingstipps parat und bot dazu gleich das passende Spielzeug an. „Hunde brauchen Laufen, Beschäftigung und Spiel“. Auch wenn es oft so ist: „Wer wirft, holt“.  Der „Hundeprofi“ arbeitet seit 30 Jahren als Hundetrainer und ist seit 25 Jahren auf Tour.

Quelle: Oberberg-Aktuell.de